Roadtrip Teutoburger Wald - Teil 2
Tag zwei unseres Roadtrips startete für mich schon sehr früh. Um kurz vor 7 lag ich schon hellwach im Bett und konnte nicht mehr schlafen. Grund dafür ist, dass ich allgemein schlecht in unbekannter Umgebung schlafe. Ich gehöre auch zu den Menschen die NICHT in der Bahn einpennen… Aber an sich, war es ein entspannter Morgen. Sachen packen, fertig machen und dann los zum nahe gelegenen Edeka um Frühstück zu besorgen. Mit dem Frühstück ging es dann direkt weiter zu den Externsteinen, die da noch nichtmal “geöffnet” waren. Man bezahlt nämlich 4€ Eintritt, aber dafür wird dort alles in Schuss gehalten und es besteht keine Möglichkeit für Vandalismus - was ja leider heutzutage hier in Deutschland nicht selbstverständlich ist.
Auf dem großen Parkplatz hatten wir also komplett freie Platzwahl und konnten von dort dann den kurzen Weg zu den Steinen gehen. Auf dem Weg gibt es ein Infozentrum, ein Restaurant, einen kleinen Kiosk mit Souvenirs und diverse Souvenir Automaten. Kleine Nebeninfo die Jonas immer wieder zum besten gibt; Diese Münzpressmaschinen sind laut Deutschem Gesetz nicht wirklich legal, da es sich dabei um Geldentwertung handelt. - Wir haben’s trotzdem gemacht…
Der erste Blick auf die Steine, wenn man aus dem kleinen Waldstück hervortritt, ist umwerfend. Es scheint als wären diese bis zu 40 Meter hohen Steine aus dem Nichts entsprungen.
Zu diesen Steinen gibt es viele Geschichten und Theorien; von keltischem Heiligtum bishin zu christlichen nachgebildeten heiligen Stätten… An der Seite des Steines der am Wasser ragt, prangert ein Kreuzabnahmerelief, welches wohl in dem Jahre 1150 dort rein gemeißelt wurde. Als Atheist nicht unbedingt spannend, aber bestimmt ein tolles Fleckchen für Christen.
Ich persönlich sehe da nur Menschen die sich mal wieder die Natur einverleibt haben und wer am meisten Spuren hinterlässt dem gehört es. Selbes Prinzip wie Kritzelein auf Schultischen.
Da wir eine Stunde zu früh da waren, haben wir uns direkt vor den Steinen einen tollen Platz gesichert und erstmal Gefrühstückt. Während es noch leer war, habe ich es noch ausgenutzt zu fotografieren und konnte so die Steine ohne viel Menschensmog festhalten.
Sobald die kleine Kassenhütte geöffnet wurde, packten wir alles zusammen und stiegen den ersten Stein rauf. Ganz klar; für Menschen mit Gelenkproblemen ist das absolut nix. Die Treppen, die in die Steine geschlagen sind, haben keine perfekte Treppenkonstruktion. Mal hoch, mal normal, mal sehr schmal usw. Als jemand mit, sagen wir… leichter Höhenangst war es dazu noch ein kleines Abenteuer, da man bei dem Treppengeländer natürlich direkt in die Tiefe blicken kann. Joaa…. abundzu musste ich dann doch mal kurz innehalten, dank meiner Wackelpudding Beine…
Über eine kleine Brücke kommt man dann von einem Stein auf den Anderen, auf dem es einen kleinen Altar gibt - wo auch tatsächlich gerade jemand eine Opfergabe neben einer kleinen Holzfigur abgelegt hatte. Ich vermute es handelte sich um eine Art Waldgott, aber so bewandert bin ich in solchen Gebieten dann doch nicht. Der Herr, der dort alles abgelegt hatte, “betete” und machte dabei ein ähnliches Geräusch wie ein Didgeridoo , allerdings sah es aus als käme dieses Geräusch nur aus seinem Mund.
Ansonsten gibt es dort oben noch ein “Fenster” zum anderen Stein auf den man ebenfalls steigen konnte. Dort lagen ein haufen Münzen, die wie sich später herausstellten von dem anderen Stein dort rüber geworfen wurden.
Auf den anderen Stein zu steigen war für mich noch aufregender, da dieser noch schlimmere Treppen hatte und es wirklich nach der Brüstung einfach direkt runter ging. Mein kleines Weichei-Ich hat es aber gut geschafft und oben angekommen hat sich der Ausblick wirklich gelohnt!
Der Zaun war komplett dekoriert mit Namen und Daten die Menschen dort reingeritzt haben und in der Mitte am hinteren Ende des Stein’s war ein kleiner quadratischer Brocken, auf diesem sollte man stehen um von dort die Münzen zu werfen… Ja, ne.. Da ich klein bin und werfe wie ein Esel, habe ich mich einfach direkt vor die Brüstung gestellt… gebracht hat’s leider nichts - wie man im späteren Video gut erkennen kann. Danach war ich mir sicher, dass die Münzen einfach dort abgelegt wurden - nix da, niemand trifft dieses kleine Fenster mit ‘ner Münze!
Ach und weil ich so mutig war und dafür auch einen Beweis brauchte stiegen wir danach direkt nochmal auf den ersten Stein um ein Bild von mir auf der Mörderischen Brücke zu machen! ~Stolz~
Danach ging es 3,8km zur Falkenburg Ruine. Mit bestem Wetter im Gepäck hatten wir Zeit uns über alles mögliche zu unterhalten und haben so unsere Freundschaft vertieft. Es war herrlich, denn man konnte sich einfach aufeinander konzentrieren und dabei auch noch wunderbar klare Luft atmen und die Natur genießen. Wer also Freundschaften vertiefen will, sollte definitiv mit Freunden gemeinsam Reisen!
Der steile Weg hoch zur Burg wurde mit einem wirklich atemberaubenden Anblick belohnt. Ich selbst stand noch nie vor einer so alten und großen Burg Ruine und war dementsprechend wirklich begeistert.
Die Burg wurde 1194 erbaut und war durch ihre Lage nahezu uneinnehmbar. Natürlich musste sich die Burg trotzdem irgendwann ihrem Schicksal hingeben und raffte dahin - durch ein Feuer, das in der Küche ausbrach. Man, echt ärgerlich… Sie hielt 2 Belagerungen stand und dann bei den Vorbereitungen einer Feier passiert sowas. Shit happens…
Fürstin Pauline beutete die schöne Burg dann noch als Steinbruch 1802 aus und somit verschwand diese prächtige Burg in der Versenkung.
Da dort sogut wie niemand ausser uns war, konnten wir alles ganz entspannt erkunden und uns dann niederlassen. Während Anki dann einen wunderbaren Blumenkranz flechtete, nutzte ich diese tolle Location für ein paar Bilder. Dabei habe ich festgestellt, dass ich wirklich dringend mehr Draußen fotografieren sollte - also mich, ansonsten bin ich ja immer viel Draußen unterwegs! Ich denke mit mehr Konzept und einigen Ideen könnte ich da ein paar tolle Dinge kreiieren!
Nachdem ich fertig war mit fotografieren und Anki fertig mit ihrem tollen Blumenkranz, machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Externsteine Parkplatz. Diesmal allerdings auf einem kleinen Umweg, da wir gerne noch was anderes sehen wollten. Dabei möchte ich erwähnen, dass Google Maps leider nicht immer akkurat ist, wenn es um Wanderrouten geht. Unsere Strecke führte uns nämlich auf eine Schnellstraße ohne Bürgersteig. Das nächste mal also doch wieder eine Karte kaufen… Dafür hatten wir aber 2 Rehe gesehen die nur wenige Meter vor uns den Weg kreuzten!
Nach 7,8km Rückweg packten wir noch ein paar Souvenirs ein und machten uns auf den Weg nach Hause. Die Straße war voll mit LKW’s und Straßenraudis aber schlussendlich sind wir heil zu Hause angekommen.
Nun folgen noch die Bilder vom Handy und das Video vom Tag!
Fazit: Wir werden wohl nochmal in den Teutoburger Wald fahren und andere Gebiete bewandern, denn die Natur war wirklich herrlich und es war herrlich ruhig dort! Auch hier nochmal; Vielen Dank Anki! Es war wunderbar!! ♥
Bis zum nächsten Abenteuer!
Angi