Roadtrip Teutoburger Wald - Teil 1

Oh es ist schon sooo lang her, dass ich mal einen Urlaubsbezogenen Blogpost geschrieben habe. Darum freue ich ich mich jetzt umso mehr diese Impressionen mit euch zu teilen.

Nachdem ich eine meiner Trauzeugininnen und auch Freundin durch sehr komplizierte Umstände “verloren” habe, versuche ich noch intensiver ein Auge für meine Freunde zu haben und ihnen möglichst viel Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Als dann meine Trauzeugin - und ich möchte auch offiziell betonen beste Freundin - gefragt hat ob ich Lust auf einen kleinen Roadtrip mit ihr hätte, war ich natürlich sofort begeistert. Zwar haben wir auch schon unseren etwas größeren Trip nach Edinburgh im August geplant, aber sowas Kleines zwischendurch kann man und sollte man immer machen wenn man die Möglichkeit hat. Es waren nur 2 Tage und eine Übernachtung, aber es hat sich so gelohnt…

Am 12.05.19 ging es also los. Da ich die Nacht davor noch lange wach war, verpennte ich um ein Haar - gut, dass Jonas noch einen extra Wecker gestellt hatte… Etwas nach 8 Uhr ging es los, da ich noch keinen Führerschein habe (hab das Geld lieber in eine Kamera gesteckt…) fuhr Anki die ganze Strecke - dafür nochmal vielen lieben Dank ♥.

Wir hatten uns schon vorher überlegt irgendwo zu halten, um so noch ein paar mehr Gegenden zu sehen, also hielten wir als erstes an einer Raststätte… Wenn die Natur ruft muss man ihr nach gehen! ;)

Der eigentliche Halt den wir einlegten war dann in Winzlar, ein kleines Dorf in der Nähe von Hannover. Und mit klein, meine ich wirklich klein! Gerade mal etwas über 1000 Einwohner beherbergt dieses verträumte Dörfchen - dementsprechend fühlt man sich auch wenn man mit einem Hamburger Kennzeichen durch die kleinen Straßen tuckert. Die Skepsis der Leute ist schon von weitem zu erkennen, aber freundlich sind sie trotzdem alle.

In der kleinen Biobäckerei Honeck ist es übrigens sehr gemütlich und das Angebot sieht mehr als köstlich aus und duften tut es auch wunderbar! Obwohl wir dort selbst keine richtige Pause gemacht hatten, so würde ich es alleine schon wegen der Gastfreundschaft empfehlen.
Und werft devinitiv einen Blick durch das tolle Toiletten Fenster!

Von Winzlar kommt man hervorragend zu Fuß zum Steinhuder Meer und den umliegenden Naturschutzgebieten. Ich habe bis jetzt noch kein so “strenges” Naturschutzgebiet gesehen, die Wege sind links und rechts sehr dicht bewachsen, an vielen stellen sind Zäune und um die Tiere, ohne sie zu verschrecken, beobachten zu können gibt es kleine Aussichtshütten die einen vor Wind und Wetter schützen. Ein tolles Konzept, denn dank dieser Maßnahmen habe ich tatsächlich zum ersten mal in freier Wildbahn einen Fuchs und eine ganze Wildschweinfamilie mit Frischlingen gesehen. Ja… ich Stadtkind habe noch nie in freier Wildbahn einen Fuchs gesehen…bis jetzt!

Zum Meerbruch Aussichtspunkt führt ein Steg über moorige Flächen, fast alle Bäume sind mit Moos bedeckt und ihre Äste ranken sich über den Steg in einem perfekten Bogen. Es sieht aus als würde man durch einen Tunnel aufs Meer zugehen, dabei ist das Steinhuder Meer einfach ein sehr sehr großer See. Ein 29,1 km² großer See um genau zu sein. Und was ein tolles Gefühl es ist durch diesen Naturtunnel zu schlendern um dann am Ende auf einen endlos wirkenden See zu blicken.

Beim Aussichtspunkt steht eine Hütte, allerdings ist diese quasi “2 Stockwerke” hoch und es fehlt ein Boden im Erdgeschoss - beim Treppensteigen also unbedingt darauf achten nichts runterfallen zu lassen!

Auch wenn es für einen selbst etwas ungewöhnlich erscheint, so ist dieses Häusschen ein perfekter Ort für nistende Schwalben. Überall an den Wänden, Decken und unter den Balken befinden sich ihre Nester, die auch noch fast alle belegt waren. Dadurch kommt man den Vögeln wahnsinnig nah, sollte aber natürlich trotzdem darauf achten sie nicht zu sehr zu stören oder zu verschrecken.

Der Ausblick von dort oben war herrlich und sehr empfehlenswert. Dank der Bänke in dem Häusschen konnte man etwas innehalten und einfach den Booten beim Segeln zusehen oder den unzähligen Vögeln beim Singen lauschen.

Wir liefen noch an den Meerbruchwiesen vorbei bis wir irgendwann umkehrten um zurück zum Auto zu gehen. Die Weite, die ich auch immer so am Harz geliebt habe, gab es hier auch. Jedoch war diese Weite sehr flach und man sah hauptsächlich Himmel statt Land. Bei diesem Anblick wurde mir mal wieder bewusst wie klein wir Menschen eigentlich sind… Wie Gemälde zogen die Wolken an uns vorbei, immer wieder ein neues Bild ergab sich. Auch wenn es “nur” Wolken sind, so haben sie für mich doch immer etwas sehr anziehendes. Die Kinderphantasie der “Zuckerwatte-Wolken” hält sich noch immer.

Wer lieber das Treiben am Boden beobachten möchte, ist hier mit Fernglas und Teleobjektiv am besten bestückt. Einfach nur genießen kann man aber auch ohne jeden Schnick Schnack.
Viele der Wege sind übrigens perfekt für Fahrradtouren!

Diese Frösche waren übrigens die Lautesten die ich je gehört habe! Ein ganzes Konzert haben sie uns gegeben und zum Glück kann man es später im Video gut hören!

Nachdem wir wieder beim Auto ankamen haben wir uns auf den Weg nach Bad Meinberg gemacht. Dort würden wir unsere Nacht im Hotel Seehaus verbringen. Der Weg zu diesem Dorf war wirklich herrlich, wir sind nur wenig auf der Autobahn gefahren und ansonsten viel durch die anderen Dörfer, so konnte man richtig miterleben wie das flache Land immer hügeliger wurde. Als Hamburgerin ein seltener Anblick.

Auf dem Weg haben wir lauthals zu der Roadtrip Playlist die ich auf Spotify erstellt habe gesungen:

https://open.spotify.com/user/angileint/playlist/70C9fho0he3Xg7Fh092diR?si=PRTWNGiVRRuqKef8sSzGIg

Als wir im Hotel ankamen packten wir erstmal in Ruhe aus und planten die Wandertour für den nächsten Tag, sowie eine kleine Tour noch am Abend zu dem Norderteich beim Beller Holz. Das Hotel war ok. Wir hatten eine große Terrasse, die man mit anderen Gästen teilt. Durch schlechte Deutschkenntnisse der Rezeptionistin haben wir jedoch sogut wie keine Information bekommen zur Hausordnung oder wann wir am nächsten Tag auschecken mussten. Für eine Nacht reichte es dort aus, wer aber etwas höhere Ansprüche an seine Unterkunft stellt sucht sich vielleicht lieber ein anderes Hotel.

Die kleine Wanderung durch das Beller Holz zum Norderteich war herrlich, ich glaube ich habe noch nie so viele Feldmäuse gesehen! Wenn man da ist sollte man also unbedingt öfters mal innehalten und den Wegesrand begutachten.

Auf dieser Tour lag auch das Silvaticum, eine Weiterführung des anliegenden Kurparks und Erlebnisstrecke des Yoga Vidya Zentrums. In diesem Park gibt es verschiedene Geobereiche die unterschiedliche Bäume beherbergen, Himalaya, Kalifornien und Japan sind ein paar davon. Auch eine “Allee der Bäume des Jahres” gibt es, wobei diese wohl erst neu ist, denn die Bäume sind alle noch sehr klein und sehen oft eher Traurig aus. Der Baum des Jahres 1994 ist übrigens die Eibe…

Den Abend haben wir dann noch beim Pasta essen ausklingen lassen und sind sogar relativ früh schlafen gegangen. Wie bereits angekündigt folgt hier einmal ein Video des gesamten Tages und noch weitere Bilder die auf dem Handy entstanden sind!

Das wars für Tag eins des Roadtrips!
Der zweite Teil ist bereits online.

Vielen Dank für’s Lesen!

Angi

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