Cha - Cha - Cha - Changes

Es wird Zeit auch hier endlich den Wandel bekannt zu machen der sich gerade wie ein sanfter aber doch hartnäckiger Wirbelsturm durch mein Leben zieht. Und wie jedes mal fällt es mir schwer einen richtigen Anfang zu finden. Es gibt so viel zu erzählen, aber nur so wenig Zeit. Also legen wir einfach los:

Hier wird nun auch ein anderer Wind herrschen. So sehr ich das Konzept von Fotografie und passender Thematik auch schätze, so ist es einfach nicht immer umsetzbar und dann bleiben Worte die gelesen werden wollen auf der Strecke, weil nicht die richtigen passendes Fotos dazu vorhanden sind. Eine Kette der Eigengeisselung die ich mir hiermit abnehme. Allgemein verlagern sich meine Interessen gerade sehr. Ich war schon immer ein Mensch der tausende Interessen hatte, manchmal schwer zu händeln habe ich mich oft an Einzelnen festgeklammert um den Grund unter meinen Füßen nicht zu verlieren, aus Angst Kontrolle zu verlieren und aus der Masse herauszustechen. Wie mit Maulkorb und Zwangsweste versuchte ich mich also die letzten Jahre im Zaum zu halten. Mich auf einzelne Dinge zu konzentrieren ohne auch meinen anderen Leidenschaften Raum zu erlauben. Ich wollte hineinpassen in das große (sinnlose) Konstrukt der Gesellschaft. Fotografie wurde eins meiner größten Merkmale und so sehr ich es auch liebe Momente festzuhalten, so liebe ich es noch mehr auch einfach mal nur zu genießen. Ich fotografiere also nun viel weniger, weil ich nicht mehr einem Zwang nachgehe sondern meiner eigenen Intuition. Ich fotografiere wenn ich es will und was ich will, ohne mich zu etwas zu zwingen oder etwas von mir zu erwarten.

Ich war schon immer wahnsinnig Wissbegierig, doch habe ich das irgendwann verloren, aus dem selben Grund wie oben bereits erwähnt. Außerdem war ich davon überzeugt, dass mich das selbst angeeignete Wissen ja eh nicht weiter bringt, weil ohne einen Beweis in dieser Gesellschaft, kein Wissen etwas wert ist. Doch in den letzten 3 Jahren hat sich diese Begierde nach Neuem immer weiter nach oben geschaufelt, vom Lesen über die genauen Charakteristika der Borderline Persönlichkeitsstörung bishin zum Eigenstudium der Astrologie hat sich mein Verlangen nun in eine unendliche Quelle der Wissenslust verwandelt. Ich will alles lernen, will mir Wissen aneignen, will Forschen und Anwenden. Ich kann es kaum erwarten am 24.04.20 endlich meine Yoga Lehrer Ausbildung zu starten, dann im September eine Schamanenausbildung zu beginnen und mich in beiden Bereichen in den kommenden Jahren immer weiter fortzubilden. Ich habe endlich verstanden und realisiert, dass mich nichts so erfüllt wie neues zu Lernen und zu Entdecken.

Ein weiterer Aspekt in diesem Prozess ist das langsame realisieren der Unabhängigkeit. Fuck, wie lange habe ich meine Lebenszeit damit verbracht Menschen nachzueifern, sie zu idealisieren, nach ihrem Erfolg zu streben, sie als Meister anzusehen und mich ihnen völlig hinzugeben, mit allem was ich hatte. In Beziehungen ging ich förmlich auf die Knie, lobte den anderen in den Himmel und stellte mich immer unter ihn, war ich doch nie genug, da ich zu anders war. Perfekte Rädchen im großen Werk der Menschheit. Wenn ich darüber nachdenke, möchte ich Brechen…
Ich habe mich geopfert, mich völlig aufgegeben und mich nur noch von dem Anderen abhängig gemacht. Meinen Wert habe ich von diesen Menschen bestimmen lassen. Doch ich gebe ihnen keine Schuld, ich hatte mich nur noch nicht selbst gefunden und konnte mich selbst noch nicht richtig sehen. Im Gegenteil, ich bin sogar dankbar dafür, denn erst wenn ein Mensch Macht über einen Anderen hat, sieht man sein wahres Gesicht. Und jeder dieser Menschen hat mich gelehrt immer auf mein allererstes Gefühl zu vertrauen. Ich identifiziere mich nun nicht mehr anhand dessen, was Andere über mich empfinden. Ich glaube nur noch mir selbst, ich vertraue nur noch mir und meiner eigenen Stärke. Endlich habe ich begriffen, dass ich Niemanden brauche der mich durchs Leben trägt, ich reite dieses Abenteuer ganz alleine.

Was passiert eigentlich mit dem chronischen Pessimismus, wenn man ihn nicht mehr füttert? Genauso wie alles Andere, verkümmert er und stirbt letztlich ganz. Zwar bin ich noch nicht ganz an diesem Punkt, aber die ersten Schritte sind getan, der Weg ist geebnet. Doch wie hab ich das eigentlich geschafft? Manchmal weiß ich es selbst nicht, um ehrlich zu sein. Ich kann aber versuchen zu reflektieren was mich zu diesem Punkt gebracht hat…

Negative Gedanken sind für mich wie Atemzüge für Andere gewesen. Alles was mir passierte geschah aus negativen Impulsen. Ich war dazu verdammt immer zu leiden, immer die schlechtesten Situationen zu erleben, immer die Doofe zu sein, immer einen Fehler zu machen und immer daneben zu liegen. Ich habe mich aktiv durch eine regelmäßige Yoga Praxis und nicht ganz so regelmäßiges Meditieren damit auseinander gesetzt. Woher kommen diese Gedanken? Es stellte sich heraus, dass dem ganzen ein verkrüppeltes Selbstwertgefühl zu Grunde lag. Selbstzweifel, Hass und Unsicherheit beherrschten dieses Gebiet. Verleugnung der eigenen Stärken und der eigenen Schönheit waren ebenfalls ein fester Bestandteil. Mit dem Üben der Selbstliebe und dem Glauben in mich selbst, setzte ich also ein Zeichen gegen diese negativen Emotionen und somit auch dem Pessismismus. Das ist wohl einer der schwersten Konflikte, an denen ich zu knabbern habe. Aber jeder Schritt lohnt sich und beweist mir, dass das Leben mich halt nicht hasst sondern Alles nur eine Reflektion meines Selbst ist.

Bei all diesen Vorgängen hat mir vorallem geholfen, eine andere Perspektive einzunehmen. Mal an Dinge näher ran zu gehen (HA! Jetzt passen die Bilder doch wieder zum Thema ^^) oder auchmal Abstand von Situationen zu nehmen, die einfach zu verzweigt sind. Gerade beim näheren Bertrachten mancher Dinge, musste ich viele belastende Gefühle durchleben. Viel Schmerz, den ich hinter mir her zog wie eine Sträflingskugel, musste ich herauskramen und nochmal erfahren um ihn dann endlich vollends loszulassen. Aber auch die Vogelperspektive ließ manchmal Dinge auftauchen die ich verdrängt hatte, mich aber immer unterbewusst beeinflussten. Das Stichwort für diese Veränderung ist also Loslassen.

Ein enormer Schritt. Wer mich kennt, weiß ich hänge sehr an Routinen, Ritualen, vergangenen Erlebnissen und Gegenständen. Doch dies versuche ich gerade aktiv zu “verlernen” bzw. zu ersetzen. Routinen sind jetzt nicht mehr ungesunde Essensmuster, ungewollte Treffen oder das verfallen in alte träge Gewohnheiten. Stattdessen ist es nun eine regelmäßige Yoga Praxis, tägliches Kochen, Zeit nehmen für mich selbst und häufiges Baden. Rituale sind jetzt nicht mehr toxische Beziehungen “pflegen”, sinnloses Netflixen und zwanghaftes Putzen sondern Orakelkarten legen, Lernen, Einkehren und mit Jonas stundenlang über wichtige Dinge reden. Von Kleidung und Gegenständen die ich nicht mehr brauche, aber aus irrationalen Gründen dran hänge, trenne ich mich nach und nach. Für Erlebtes bin ich dankbar und nehme es als das was es nun ist - vergangen. Gerade der letzte Punkt fällt mir sehr schwer. Aber erstmal geschafft ist es das wohl befreienste Gefühl, sich einfach auf das Hier und Jetzt konzentrieren zu können und diesen Moment mit allen Sinnen und Kapazitäten zu erleben.

Das klingt nun, als hätte ich alles herausgefunden, bin allwissend und sowieo besser als alle Anderen. Aber so sehe ich das absolut nicht. Ganz im Gegenteil. Für mich bedeutet es, dass ich es in diesem Leben vielleicht schaffe eine vollkommene Zufriedenheit zu erlangen, ohne auf äußerliche Einflüsse angewiesen zu sein. Und was kann daran falsch sein? Ich beginne mich aufrichtig selbst zu lieben, mir das auch regelmäßig zu sagen. Und wieso auch nicht? Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern mit der reinsten und ehrlichsten Form der Liebe. Schlecht wäre es, wenn ich anderen Menschen die Möglichkeit sich selbst zu lieben, nehmen würde oder ihnen einreden würde ich wäre besser, was ich absolut nicht bin. Stattdessen wünsche ich mir für jeden Einzelnen, dass er diese Selbstliebe und dieses Selbstvertrauen eines Tages in sich selbst findet und es gedeihen lässt.

Um nun nochmal auf den Beginn dieses Beitrages zurück zu kommen. Auch wenn ich diese Verwandlung gerade erlebe, so werden sich manche Dinge wohl nie ändern und das ist auch gut so. Ich bin der Auffassung, dass es nicht DEN EINEN WEG gibt um ein erfülltes Leben zu führen. Das sieht für jeden anders aus. Und auch denke ich, dass gerade mir die verschiedenen Aspekte aus verschiedenen Ideen am besten passen. Ich bin offen meine spirituelle Seite auszuleben, aber ich werde dabei nicht den wissenschaftlichen Aspekt der Dinge aus den Augen verlieren. Ich liebe es achtsam zu sein und die Momente bewusst zu erleben und trotzdem ist es auch wunderbar den Moment einfach mal chillig an einem vorbei ziehen oder sich vom TV berieseln zu lassen. Ich liebe Yoga und doch wird es Tage geben an denen ich mich wie ein Faultier nur vom Sofa zur Toilette, zur Küche und wieder zurück schleife. Ich will kein Schwarz oder Weiß mehr (Borderline Referenz), ich bin für Grau…Lila, Grün, Blau, Pink, Rot, Gelb… und alles dazwischen. Ich gebe mir selbst ein Regenbogen-Dasein und feier mich und meine Existenz. Ganz ohne Scham oder es zu Bereuen. Ich liebe MICH. Ich liebe DICH. Und ich wünsche Dir von Herzen, dass du das auch tust ♥

Angi

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Nicht die Mama...

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Ein neues Jahrzehnt